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© Anand Anders

IHK Konjunkturanalyse: Der Ausblick wird frostig

Die Stimmung der mainfränkischen Wirtschaft hat sich stark verdüstert und die Betriebe stellen sich auf einen harten Winter ein

Ob hohe Kosten, fehlende Planungssicherheit oder geopolitische Auseinandersetzungen, die Stimmung der mainfränkischen Wirtschaft hat sich stark verdüstert und die Betriebe stellen sich auf einen harten Winter ein. Der IHK-Konjunkturklimaindikator, der die Beurteilungen der aktuellen Geschäftslage und der zukünftigen Geschäftserwartungen in einem Wert zusammenfasst, fällt im Vergleich zur Vorbefragung um 15 Zähler und befindet sich mit 98 Punkten wieder unterhalb der 100-Punkte-Marke, die die Grenze zwischen positiver und negativer Stimmung markiert.

Damit ist das Niveau so niedrig wie zuletzt im Frühjahr 2021, also kurz nach den Corona-Lockdowns. Weder das In- noch das Auslandsgeschäft liefern Wachstumsimpulse. Zwar berichten die Betriebe von einer soliden Auslastung, doch der Anteil derer, die nicht ausreichend ausgelastet sind, steigt kontinuierlich an. Hohe Kosten, steigende Zinsen, ein schwacher privater Konsum, die seit längerem schwächelnde Inlandsnachfrage und die zunehmend ins Stocken geratene Auslandsnachfrage bilden ein schwieriges Marktumfeld. Dies schlägt sich in den Geschäftserwartungen der mainfränkischen Wirtschaft für die kommenden zwölf Monate nieder. Der Saldo rutscht auf minus 17 Punkte ab (Frühjahr: -3 Punkte), was in etwa dem Niveau zu Zeiten des Ausbruchs der Corona-Pandemie entspricht. Branchenübergreifend wird mit rückläufigen Auftragsvolumina aus dem Inland gerechnet, die exportorientierte Industrie erwartet zumindest eine recht stabile Ordertätigkeit aus dem Ausland. Als Risiken nennen die Unternehmen den Fachkräftemangel, gefolgt von der Inlandsnachfrage und den Energie- und Rohstoffpreisen. Insgesamt hat die Risikobewertung deutlich zugenommen. Entsprechend fehlt der Nährboden für Investitionen und die Investitionsbereitschaft sinkt per Saldo auf drei Punkte ins Negative. Auch die Einstellungsbereitschaft der Unternehmen ist von Zurückhaltung geprägt, hier rutscht der Saldo auf minus 14 Punkte ab. Die aktuelle IHK-Konjunkturanalyse für Mainfranken inklusive eines ausführlichen Branchenberichts finden Sie online.